Holzschuhwerkstatt von Reinhard Ottensmann

Stand   2009
Den Holzschuhmacher gibt es ihn noch?
Ober kann man in Holzschuhen wirklich gehen?

Antworten auf diese und noch viele andere Fragen um das alte Handwerk, findet man bei Reinhard Ottensmann aus Wadersloh.

Erst vor kurzem entschloss er sich das alte Handwerk, welches auch schon sein Vater, Großvater und Urgroßvater ausübten, weiter lebendig zu halten.

Auch alte Maschinen gibt es noch. Diese Maschinen durfte er freundlicherweise von seinem Namensvetter Karl Ottensmann, der bis vor 35 Jahren noch Holzschuhe machte, übernehmen.

Vieles wird in der kleinen Werkstatt an der Bentelerstraße noch mit der Hand gearbeitet. In den Wintermonaten von Dezember bis März entstehen aus den abgelagerten Pappel- oder Weidenstämme eben diese Holzschuhe, die viele junge Menschen nur noch aus den Erzählungen ihrer Eltern oder Großeltern kennen.

Für Reinhard Ottensmann beginnt die Arbeit mit dem Markieren und Zersägen des Stammes in gleichgroße Blöcke. Ihre Größe bemisst sich nach der Riesenschuhgröße 50.In den nächsten beiden Arbeitsgängen werden die Blöcke mit der Axt gevierteilt und danach mit der Kreissäge zu viereckigen länglichen Klötzen zurechtgeschnitten.

An der Kopiermaschine wird der nächste Arbeitsgang erledigt. Auf der hinteren Seite wird der Rechteckige Block eingespannt und von rechts nach links rotierenden Messern in Holzschuhform kopiert. Danach wird der kopierte Holzschuh in die Bohrmaschine eingespannt und von innen ausgebohrt. Anschließend werden mit dem Klotzmesser die Ecken vorne und hinten abgerundet. Jetzt müssen die Schuhe ein halbes Jahr trocknen bevor Sie mit der Schleifmaschine von innen und außen geglättet werden. Zu Schluss bekommt der Holzschuh noch ein Lederaufsatz, nicht nur zur Zierde, sondern damit der Fuß auch genügend Halt hat.

Galeriebild "2006_018_Holzschuheausbohren_11.JPG"  

Wer neugierig geworden ist darf Reinhard Ottensmann gern einmal nachmittags ab 16.00 Uhr besuchen. Bitte vorher anmelden.