VI. Generation


1875 - 1915 Christoph Ottensmann und
Catharina Heinrichsmeier und
Gertrud Koner

I. Heirat
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Heiratsurkunde von Christoph Ottensmann mit Gertrud Konert
Im Alter von 25 Jahren verheiratete sich der Holzschuhmachermeister Christoph Ottensmann am 26. Januar 1875 mit der am 3. 1. 1843 in Mastholte geboren Catharina Heinrichsmeier, die somit 7 Jahre älter war. Erstmals mußten die Eheleute zunächst auf das am 1. 10. 1874 neu geschaffene „Standesamt“ gehen, bevor die Ehe kirchlich geschlossen wurde. Bismark hatte in der Zeit des „Kulturkampfes“ dafür gesorgt, daß den Kirchen - und ihm ging es dabei ausschließlich um die katholische Kirche - ihre bisherige Hoheit über die Eheschließungen verloren. Während die evangelische Kirche eine Staatskirche war, wo der Kaiser Summus Episcopus war, wurde die katholische Kirche aus dem Ausland von einem fremden Monarchen beherrscht, der sich anmaßte in die preußische Verwaltung einzugreifen. Ein unerhörter Vorgang für einen aufrichtigen Preußen, der so nicht hingenommen werden konnte.

Kinder I. Ehe
Die jungen Eheleute ließen sich im elterlichen Haus in Vahlhaus 57 nieder in dem noch die Mutter und 4 Kinder lebten und hatten 1 Kinder:


18. 02. 1876 Friedrich Wilhelm, + 21. 2. 1876
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06. 05. 1877 Anna Maria, + in Hamm am 15. 2. 1954
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27. 09. 1879 Franz, + in Bochum am 7. 8. 1967
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15. 05. 1882 Maria, + in Beckum 13. 4. 1973

Hausbau, Haus- und Grundstückskäufe
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Als Christoph Ottensmann 1877 sein Haus baute und seine Holzschuhmacherwerkstatt einrichtete wird ein mündlicher Vertrag über das Grundstück bestanden haben auf dem er sein Haus baute. Der schriftliche Vertrag wurde erst 7 Jahre später abgeschlossen, ein damals durchaus übliche Verfahrensweise, mit dem man zunächst den „Schriftkram“ und die Kosten umging. Es galt der Handschlag. Der Hausbau hatte absoluten Vorrang, die Formalien konnte man später nachholen.

Mit schriftlichem Vertrag vom 20. 5. 1884 kaufte dann der Holzschuhmacher Christoph Ottensmann von Franz Kettrup in Valhaus Nr. 4 ein Grundstück, daß die Nummer 59 erhielt. Das Grundstück war 2,56 a groß und der Hofraum betrug 13,63 a. Nach dem Tode seiner ersten Frau wurde mit Vertrag vom 10. 5. 1897 ein Schichtungsvertrag gemacht. Die  Kinder Anna Ottensmann zu Beckum, Fuhrmann Franz Ottensmann zu Dortmund und die unverehelichte Maria Ottensmann zu Wadersloh willigten am 19. 10. 1908 in die Löschung der 1897 eingetragenen Abfindungen ein, die inzwischen offenbar bezahlt worden waren.

Bildung der neuen Gemeinde Benteler 1898
Am 1. Januar 1898 wurde aus der Bauerschaft Benteler und Teilen der Bauerschaften Bornefeld und Vahlhaus die neue selbständige Gemeinde Benteler gebildet  Deshalb wurden auch alle Häuser mit einer neuen Nummer versehen. Das Haus der Familie Ottensmann erhielt die neue Nummer 7.

Tod der I. Frau
Am 2. August 1896 starb in Vahlhaus Nr. 59 die Mutter Catharina Heinrichsmeier an Lungenentzündung und hinterließ ihren Mann mit den 3 Kindern im Alter von 14 bis 20 Jahren. Zu Vormündern der Kinder 1. Ehe wurde der Tagelöhner Hermann Heinrichsmeier, der Bruder der Frau. Der Witwer Christoph entschloß sich noch im Trauerjahr zu einer 2. Ehe, sicher auch um seine Kinder zu versorgen.

II. Ehe
Gertrud Konert, * 26. 1. 1875 aus Wadersloh-Dorfbauerschaft war 14 Jahre jünger wie ihr Mann, den sie am 10. 5. 1897 in Wadersloh heiratet. Sie war bereits im Alter von 2 Jahren zur Vollwaise geworden, als ihre Mutter Clara Konert am 26. Februar 1866 in Wadersloh starb.

Kinder II. Ehe

Mit seiner 2. Frau Gertrud hatte Christoph Ottensmann noch 3 weitere Kinder, die sämtlich später wieder Familien gründeten.
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29. 04. 1898 Bernhard, + in Bornefeld 3 am 19. 11. 1974
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04. 07. 1899 Josef, + in Bad Sassendorf am 9. 5. 1979
05. 07. 1904 Kasper, + in Vorhelm am 31. 10. 1988

Tod der Eheleute
Im Alter von nur 49 Jahren starb am 27. Januar 1913 in Valhaus Nr. 7 Gertrud Konert an Lungenentzündung und hinterließ ihren Mann mit 3 erwachsenen Kinder aus 1. Ehe und den 3 minderjährigen eigenen Kindern im Alter von 9 - 15 Jahren. Ihr Mann überlebte sie aber nur um 2 Jahre und starb am 5. 6. 1915 im Alter von 65 Jahren an Altersschwäche, mitten im Weltkrieg,  im gleichen Haus.

Das Testament vom 1. 5. 1915
Einen Monat vor seinem Tode, den er schon deutlich vor Augen gehabt haben muß, errichtete Christoph Ottensmann sein Testament. Darin bestimmt er, daß die Kinder 1. Ehe, die bereits ein „Schichtteil“, also eine damals vor einer 2. Ehe verpflichtend vorweggenommene Erbauseinandersetzung, erhalten hatten, jetzt nur noch einen Pflichtteil von 550 Mark bekommen sollten. Als seinen Erben bestimmte er den ältesten Sohn aus 2. Ehe, Bernhard. Dieser sollte seinen beiden Geschwistern je 1200 Mark auszahlen. Als etwaiger Vormund für die minderjährigen Kinder soll sein Schwager Hermann Heinrichsmeier berufen werden, der auch schon Vormund für die Kinder 1. Ehe war. Solange der Erbe (Bernhard, damals 17 Jahre alt) bei noch nicht 25 Jahre alt sein sollte, soll die Haushälterin Ludmilla Heinrichsmeier den Nachlaß verwalten und auch den Haushalt weiterführen. Damit hatte Christoph Ottensmann sein Haus bestellt und alle wichtigen Angelegenheiten geregelt. Er starb an Altersschwäche im Alter von nur 65 Jahren am 5. 6. 1915.

Der Weltkrieg
Als im Frühjahr 1918 der 20jährige Bernhard Ottensmann zum 7. Regiment zu Fuß (Artillerie) nach Köln[i] eingezogen wurde, war er neben seinem Halbbruder, dem damals schon 39 Jahre alten Franz der einzige Erwachsenen Mann in der Familie. Bernhards Truppe wurde im Raum Straßburg im Elsaß eingesetzt.
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Bernhard Ottensmann im 1.Weltkrieg in Frankreich
Heirat und weiterer Lebensweg der Kinder
Die 1877 geborene Anna Maria Ottensmann heiratete noch vor dem Tode ihrer Eltern am 2. 5. 1911 den am 8. 12. 1877 in Hamm geborenen Josef Meierhans und zog zu ihrem Mann nach Hamm wo sie eine Familie mit 4 Kindern gründeten.

Im Jahre 1919 heiraten gleich 2 Kinder aus der ersten Ehe: Maria und Franz. Die 37jährige Maria heiratete am 9. 10. 1919  den am 8. 12. 1890 in Beckum geborenen Friedrich Vatterodt, der also 8 Jahre jünger war. Die beiden gründeten die Familie in Beckum und hatten 2 Kinder.

Franz Ottensmann, * 1879, heiratete kurz nach dem Ende des Krieges am 19. 12. 1919, also 2 Monate nach seiner Schwester Maria, die am 14. 12. 1887 in Bochum geborene Maria Gerhold. Die Eheleute hatten 2 Kinder, die beide in Bochum geboren wurden und dort wohnten. Damit waren die Kinder 1. Ehe alle aus dem Elterlichen Haus ausgezogen.

Bernhard, der älteste Sohn aus 2. Ehe setzte die Linie im Haus fort und heiratete 1922.

Sein 1899 geborener Bruder Josef verheiratete sich am 28. 5. 1929 in Wadersloh mit der am 23. 8. 1895 in Dorf geborenen Gertrud Quick. Die Eheleute hatten eine Tochter und lebten in Ostinghausen dann in Bad Sassendorf

Erst am 12.  2. 1930 heiratete der jüngste Sohn Kasper die am 25. 1. 1910 in Vorhelm geborene Maria Krämer, die bereits am 7. 3. 1932 im Kindbett starb. Der Witwer mit der wenige Tage alten Tochter heiratete bereits im Oktober 1932 die am 10. 12. 1908 ebenfalls in Vorhelm geborene Franziska Schäffer. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor.

Politische Ereignisse

Päpste
Pius XI., 1922 - 1939
Pius XII., 1939 - 1959
Johannes XXIII., 1959 -
Paul VI.

Reichspräsidenten
Friedrich Ebert, 1919 - 1925
Paul von Hindenburg, 1925 - 1934

Reichskanzler
Fehrenbach, 1920
Joseph Wirth, 1920 - 1922
Wilhelm Cuno, 1922 - 1923
Gustav Stresemann, 1923
Wilhelm Marx, 1923 - 1923
Hans Luther, 1925 - 1926
Wilhelm Marx, 1926 - 1928
Herman Müller, 1928 - 1930
Heinrich Brüning, 1930 - 1932
Franz von Papen, 1932

III. Reich
Adolf Hitler, 1933 - 1945, Reichskanzler, Reichspräsident, Führer

Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949

Bundespräsidenten
Theodor Heuß, 1949 - 1959
Heinrich Lübke, 1959- 1969
Gustav Heinemann, 1969 - 1974
Walter Scheel, 1974 - 1974

Bundeskanzler
Konrad Adenauer, 1949 - 1963
Ludwig Erhard, 1963 - 1966
Kurt Georg Kiesinger 1966 - 1969
Willy Brand, 1969 - 1974

Bischöfe von Münster
Johannes Poggenburg, 1913 - 1933
Clemens August Kardinal von Galen, 1933 - 1946
Michael Keller, 1947 -
Joseph Höffner, 1962 -

Elektrifizierung
1926 Benteler bekommt Strom vom Sudkemper